Matthias – Mein Langzeitprojekt #24459

Bevor ich in den nächsten Tagen über die Pläne und Ziele einiger PlanB-Schützlinge berichten werde, möchte ich heute ein wenig über mein eigenes, nun bereits 3 Jahre in Anspruch nehmendes Ziel, einen Marathon in unter 2:45h zu finishen, berichten.

Nachdem ich mich mit meiner Bestzeit von 2:49:36h 2015 in Linz für einen garantierten Startplatz in New York qualifizieren konnte, visualisierte ich das Ziel, dies auch für Berlin zu erreichen. Die Hürde – Berlin setzt mit dem sub 2:45h-Limit für einen garantierten Startplatz, die weltweit härteste Qualifikationszeit. Auch wenn die Zeit Anfangs unerreichbar weit weg erschien, kam ich bereits beim ersten dahingehend gezielten Trainingsaufbau beim Linzmarathon 2016 mit 2:46:11 dem Ziel recht nah.

Gereicht hat es noch nicht ganz, doch wähnte ich mich bereits in greifbarer Distanz. Die ausstehenden 71 Sekunden erweisen sich seitdem jedoch hartnäckiger als gedacht und vor allem gewünscht. Beim nächsten Versuch, dem LCC-Herbstmarathon 2016 in Wien, sprang eine weitere Steigerung auf eine erstmalige 2:45er Zeit heraus. 2:45:51h … noch 52 Sekunden bis zur persönlichen sportlichen Mondlandung, wie ich mein Ziel gerne bezeichne.

Im Frühjahr 2017 schien dann alles angerichtet. Erstmals lief ich 4 Wochen vor dem geplanten Rekordmarathon einen schnellen und taktisch ausgerichteten Testmarathon im März in Barcelona. 2:55h ohne große Anstrengung, mit einem sauberen Negativ-Split am zweiten Halben, ließen mich sehr positiv gestimmt von Barcelona zurückreisen. Noch 4 Wochen, davon einer regenerativ, zwei hart und eine lockere Tapering-Woche und alles lief perfekt bis 7 Tage vor dem großen Tag.
Ein letztes Vorbereitungsrennen auf Tempo sollte es sein und bis 500m vor dem Ziel lief es perfekt. Ein letzter Blick nach hinten, ob mein 2. Gesamtplatz sicher ist und knack knack knack. Bergab bei 3:30/k auf eine Wurzel gestiegen 90° umgeknöchelt und alle 3 Sprunggelenksbänder stark überdehnt bzw. angerissen. Wie kann man auch eine Woche vor einem Marathon einen Traillauf machen, waaaahhhh! Trotz täglicher Physio war in einer Woche nichts mehr zu machen. Mit absoluter Bestform schaute ich den Linz-Marathon bei strahlendem Sonnenschein im ORF.

Never give up! Also auf ein Neues im Herbst. Mit kurzer knackiger Vorbereitung, inklusive abermaligen 2:55h Vorbereitungsmarathon in der Wachau, wurde es beim Wiener LCC-Herbstmarathon 2017 dann ganz eng. Nach Kampf bis an die Erschöpfungsgrenze standen 2:45:14h auf der Uhr. 15 Sekunden vorbei am großen Ziel! Bei 42,2km bedeutet das 0,3 Sekunden auf 1.000m, unfassbar und trotzdem nicht mehr erreichbar, dass wusste ich spätestens 3km vor dem Ziel, auch wenn ich es noch einmal probierte. Etwas verzweifelt wagte ich 2 Wochen später einen erneuten Anlauf in Frankfurt. Noch einmal die Form mitnehmen, unter diesem Motto fuhr ich in die Bankenstadt und auf den ersten 34km lief auch alles nach Plan, fast sicher schien mir da die sub 2:45h Zeit. Doch dann kam der große Hammer. 3 Marathons in 6 Wochen sind dann doch zu viel, das gab mir mein Körper ab Kilometer 35 zu verstehen. Zwar wurde es mit 2:46:50h einmal mehr eine ansprechende Marathonzeit, doch die Erfüllung meines 2:44:59h Traums schmolz binnen 3 Kilometer völlig dahin und am Ende war es eher der Anstand des Marathonläufers die Sache ordentlich zu Ende zu bringen, die mich nicht aufgeben ließen.

Und nun? Na was wohl, auf ein Neues 2018! Eine Mondlandung ist eben kein Ponyhofurlaub und glückt einem eben nicht bei jeder Gelegenheit. Noch einmal habe ich leicht an den Stellschrauben des Trainingsplans und der Ernährung geschraubt und hoffe damit dieses Jahr zum Erfolg zu kommen … auch wenn ich nicht jünger werde 😉

Wo und mit welcher Taktik, dazu mehr in den nächsten Posts auf meinem PlanB Trainingsblog.

cu soon

Matthias

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Comments (16)

  • Franz

    3 marathon um die 2h45 in 3 wochen… Einfach nur wahnsinn und unvorstellbar, wo ich selba 2 weeks after noch nicht mal von einem steigerungslauf zu träumen wage 🙂 du regenerierst wie da terminator, hut ab!

    • matthias

      Naja, 2 waren innerhalb von 2 Wochen, der dritte 4 Wochen zuvor, also 3 innerhalb von 6 Wochen 😉

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