BARCELOOOONAAA … wie ich die ersten Töne F. Mercury’s gewaltiger Stimme wieder herbeigesehnt habe! Tränen schießen mir in die Augen, Gänsehautfeeling pur und schon nimmt der 40. Barcelona-Marathon seinen Lauf.
Es starten der erste und der zweite Startblock und dann ist es auch für den 3. Startblock und mich soweit.
Die ersten vorsichtigen Schritte der 42.195 Kilometer, ein Insichhineinhören, ob wirklich alles passt, die Tagesform stimmt, sich innerlich nochmal motivieren und schon bin ich im Sog tausender Läufer und Zuschauer.
Bevor wir jedoch den Plaça d’Espanya überqueren, noch ein kurzer Blick zurück.
Nach dem großartigen Erlebnis der Marathonpremiere in Barcelona im letzten Jahr, war für mich sofort klar, dass es nicht der letzte gewesen sein wird. Dieses überwältigende Gefühl nach 42.2 km die Ziellinie zu überqueren, hatte noch kein anderes Lauferlebnis zuvor.
Für die intensive Vorbereitungszeit von 12 Wochen, von Mitte Dezember bis Mitte März, musste ich schon einiges an Disziplin aufbringen und die im Trainingsplan festgelegten Einheiten in meine Selbstständigkeit integrieren. Somit fiel die Entscheidung tatsächlich und schon ein Jahr später den nächsten Marathon zu laufen, auch erst im November.

Laufen – nicht mehr nur nach Lust und Laune, bei schönstem Wetter und Motivation, auch zwischen Weihnachtskaffee und Bescherung, Distanzen zwischen 8 und 35km, durch Kälte, Dunkelheit und Schnee, im Jänner 250km gesamt – meine bis dahin meistgelaufenen Kilometer pro Monat, zwischen Kundenterminen und spät am Abend, die meisten Läufe davon befreiend mit dem ein oder anderen Zusatzkilometer und neuen Bestzeiten aber der ein oder andere eben auch mühsam, schweren Beinen oder einfach schlechter Tagesform und doch so wichtig – mit jedem Schritt näher am großen Ziel.
Neben dem eigenen großen Ehrgeiz den Marathon zu einem tollen Erlebnis werden zu lassen, ihn genießen zu können und auch eine neue Bestzeit aufzustellen, war eine zusätzliche Motivation nicht immer alleine laufen zu müssen, das Anspornen und die Bestätigung von lieben Freunden und auch an den Winterläufen teilzunehmen, inmitten tausender anderer Laufbegeisterter. Die meditative Stille der Winterlandschaft mit leise fallenden Schneeflocken, nur das Knirschen des Schnees unter den Schuhen und dem eigenen Atem lauschend oder auch gepusht durch Frida Gold, Wine & Chocolates und Co.

Insgesamt habe ich im Vergleich zum Vorjahr 140 Kilometer mehr in die Vorbereitung gesteckt, 2 lange Läufe mehr absolviert und kurz, knackig und heuer neu – die Intervalltrainings integriert.
Von einer im Dezember anvisierten Zielzeit von 3:42h, setzten wir diese nach Auswertung der Läufe auf 3:40h und am Marathonwochenende auf 3:37h runter.
In den letzten 2 Wochen vor dem Marathon war ich so voll Adrenalin und konnte es kaum mehr abwarten, dass es endlich losgeht – im letzten Trainingslauf mich kaum mehr zurückhalten – es war alles perfekt angerichtet.
Doch so groß die Vorfreude auch war, ein Funken Angst war doch immer dabei – plötzlich noch krank zu werden, sich zu verletzen, dass das Sprunggelenk wie im letzten Jahr noch aufmuckt, doch ich blieb von allem verschont und ich kann sehr dankbar sagen, dass es wohl keine perfektere Marathonvorbereitung gibt und so stiegen wir dann am 9.3. – 2 Tage vor dem Marathon – in den Flieger nach Barcelona …
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