Rückblick Thermentrophy 2018

Mein Rückblick auf die Thermentrophy 2018

Am vergangenen Wochenende fanden die Ehrungen der besten Läufer der diesjährigen Thermentrophy in Berndorf statt. Die Gelegenheit nutze ich um einen kurzen Rückblick auf die anspruchsvolle Laufserie, welche jährlich in den Gemeinden des Industrieviertels und Wienerwaldes ausgetragen wird, zu geben.

Vorweg nach 2015 und 2016 konnte ich mir 2018 zum dritten mal den Sieg in meiner Klasse sichern. Schaut man dabei rein nach den Punkten, so schien es 2018 eine recht klare Angelegenheit, doch weit gefehlt, die diesjährige Thermentrophy war die bisher schwerste für mich.

10 Läufe mit unterschiedlichsten Distanzen von 5 km bis zum Halbmarathon zählen zur Trophy. Die besten 8 Ergebnisse kommen am Schluss in die Wertung, maximal 2 Streichresultate sind also möglich, wenn man alle Läufe bestreitet. Da lag auch schon das erste Dilemma, schon von vornherein war klar, dass ich an 2 Läufen gar nicht teilnehmen werden kann, somit musste ich die verbleibenden 8 allesamt verletzungsfrei und gesund durchkommen um eine Chance auf das Podest zu haben. Verletzungsfrei … da lag auch schon das zweite Dilemma. Seit dem Barcelona Marathon Mitte März kämpfte ich mit einer sehr schmerzhaften Plantarfaszienentzündung im Fußgewölbe, sehr unangenehm für einen Läufer, jeder Schritt ein stechender Schmerz. In den Osterlauf Mödling startete ich also mit dieser Fußverletzung und ich tat mir die Entscheidung dort überhaupt zu starten alles andere als leicht, da danach jedoch mehr als 4 Wochen Pause zum nächsten Lauf lagen hoffte ich die Verletzung in dieser Zeit auskurieren zu können und diese 10,5km einfach durchzubeißen. Entsprechend katastrophal fiel der Lauf aus. Die zweite Runde auf dem 5,25km Rundkurs war ein einziges Schmerzfestival.

Am Ende kam ich irgendwie als gesamt 5. und Altersklassen 3. ins Ziel und sammelte so die ersten wichtigen Punkte für die Trophy. 4 ½ Wochen Zeit und ich probierte alles diese Entzündung loszubekommen. Dehnen, Stretchen, Faszienrollen aber auch die Ernährung entsprechend anzupassen, Stichwort Omega 3 zu Omega 6 Verhältnis. Naja, bis zum 1.5. dem traditionellen Tag des Leobersdorfer Brückenlaufes wurde es tatsächlich etwas besser, jedoch hatte ich weitere 4 Wochen so gut wie nicht trainiert und damit insgesamt schon 7 Wochen und so wirklich weg war die Entzündung dann auch noch nicht. Hinzu kamen einige schlaflose Nächte in den Tagen vor dem Lauf, ich weiß mimimimimi… aber ja, es war nun mal so. Der Brückenlauf 2018 wurde somit zum schlimmsten Lauf seit … ich glaube überhaupt. Die Form absolut unterirdisch und zusätzlich stechende Schmerzen in der Fußsohle. Vom Start weg fühlte ich mich einfach nur schlecht. Am Ende kam ich irgendwie in 37:27 min durch und es reichte sogar zum 2. Platz in der Altersklasse, Ziel erreicht.

Der schmerzhafteste Lauf der diesjährigen Trophy; Leobersdorfer Brückenlauf

Was nach Leobersdorf passierte ist wirklich interessant. Nach 2 Tagen Pause stieg ich wieder ins Training ein und tatsächlich wurden die Schmerzen von Tag zu Tag besser und parallel stieg die Form. Beim 3 Lauf in Bad Vöslau reichte es schon wieder zum dritten Gesamtplatz und erstmalig sicherte ich mir mit dem Altersklassensieg einen 1000er, also die maximal mögliche Punktzahl für die Trophy. Das Heimrennen in Berndorf musste ich auslassen, da ich die Prüfung zum Gesundheitstrainer auf Mallorca machte, mehr Zeit die Verletzung weiter auszukurieren und gleichzeitig ein kleines Trainingslager einzubauen. So gestärkt kam ich zum Akademieparklauf nach Wr. Neustadt wo ich den zweiten Altersklassensieg in Folge einfahren konnte.

Weiter ging es in der darauffolgenden Woche beim St. Laurentlauf in Tattendorf. Boooom mein erster Tagessieg 2018, endlich reichte es mal wieder zu einem Gesamtsieg. Zwar war ich mit meiner Performance rein Zeittechnisch (5km in 17:44 min) nicht vollständig zufrieden, umso glücklicher machte mich aber, dass es trotzdem zum Tagessieg reichte und noch glücklicher der Weinkorb den es als Siegespreis gab.

Nächste Station Wappenlauf in Siegenfeld, ein wunderschöner Landschaftslauf mit anspruchsvollem Profil. Besondere Schwierigkeit ist sicher das die meisten Höhenmeter erst auf der 2 Streckenhälfte kommen. Am Anfang abschießen ist hier läuferischer Selbstmord. Hinter dem unfassbar stark laufenden Richie Wagner wurde es der zweite Gesamtplatz und in der Trophy baute ich den Vorsprung fast schon uneinholbar aus. Nur eine Krankheit oder Verletzung hätte mich zu diesem Zeitpunkt noch den Trophysieg kosten können.

Der vorletzte Lauf war der Badener Stadtlauf, erstmals seit dem Marathon im März traute ich mich Mitte Juni also wieder an zumindest die Halbe Marathondistanz. Viel vorgenommen hatte ich mir und es sollte sicher eine Zeit unter 1:20h werden, doch die Hitze gepaart mit schweren Beinen machten dafür einen Strich durch die Rechnung. Ein heißes Duell um den Tagessieg konnte ich trotzdem bieten. Auf der letzten der 4 Runden musste ich jedoch den starken sympathischen Schweden Kristoffer Linna ziehen lassen und so wurde es wieder einmal der zweite Gesamtrang, aber ein weiterer 1000er durch den Sieg in der Altersklasse.

Letzte Station der Trophy war in diesem Jahr Traiskirchen. Nachdem ich in der Vorwoche meine mittlerweile hervorragende Form nicht auf den Asphalt bringen konnte, ging es in Traiskirchen voll auf. Von vornherein diktierte ich das Tempo und schon nach 3 km konnte ich den letzten Konkurrenten abschütteln und zog mit gleichbleibendem Druck und Pace dahin. Am Ende reichte es zum zweiten Tagessieg der Saison und das in einer super Zeit von 35:00 min. Beim Zieleinlauf musste ich auch an die enormen Mühen und Schmerzen zu Beginn der Trophy denken, vor allem den schmerzhaften Brückenlauf in Leobersdorf, 54 Tage später und dabei 2 Minuten und 27 Sekunden schneller auf selber Distanz konnte ich meinen dritten Thermentrophysieg zu meiner Lauf-Vita hinzufügen. Glückwunsch an dieser Stelle auch an meine Frau Dorothee die einmal mehr den Familienerfolg mit ihrem 3 Gesamtplatz in der Altersklasse w30 komplettierte.

Am 17.10. wurden nun also die Pokale übergeben. Eine wunderbare Gelegenheit viele Lauffreunde in feierlicher Atmosphäre zu treffen und neben dem Gewinn der Thermentrophy durfte ich von den Bürgermeistern von Berndorf und Pottenstein auch den Pokal für den besten Berndorfer bei der Therementrophy entgegennehmen, eine wirkliche Ehre! Ein großes Dank geht einmal mehr an die Organisatoren der Trophy, welche auch 2018 einen unendlich tollen Job geleistet haben!

Eingerahmt von Thomas und Georg auf den Plätzen 2 und 3, die eine hervorragende Trophy liefen und einen großen Kampf boten!

Cu soon

Matthias

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